Bollywood Dance

Bollywood Dance


 

Shazadi  hat 2005 ihre Liebe zum Bollywood Dance entdeckt und sich bei namhaften Dozenten in Deutschland und London weitergebildet und inspirieren lassen.



In Indien werden jährlich mehrere hundert Filme gedreht. Der Begriff „Bollywood“ setzt sich aus „Bombay“ und „Hollywood“ zusammen. In Bombay, dem heutigen Mumbai, werden die meisten Filme produziert. Die Filme sind häufig länger als unserer westlichen Spielfilme. Die Handlung soll eine breite Masse ansprechen. Meistens handelt es sich um bewegende Liebesgeschichten oder Familiendramen, deren „happy end“ abzusehen ist, jedoch einen Gegensatz zum täglichen Leben der Inder darstellt. In den Filmen gibt es viele Tanzszenen, die die Zuschauer unterhalten sollen. In und mit den Musik- und Tanzszenen kann unvermittelt der Ort gewechselt werden. So befindet sich ein Liebespaar auf einmal in den Bergen, am Strand oder in der Wüste. Die Kostüme werden pro Lied 3-4 mal gewechselt. Erotik wird durch angedeutete Küsse und nasse Saris symbolisiert. Die Tanzszenen werden sorgfältig choreographiert – die Konkurrenz ist groß.


Die Meinungen der Filmemacher, ob Bollywood ein Ort oder ein Genre ist, teilen sich. Die Genre-Befürworter sehen in der tragisch-dramatischen Mischung mit Tanz und Gesang, gewürzt mit Humor und einem Happyend eben ein eigenes besonderes Genre.


Der Begriff Bollywood entstand in den 70er Jahren. Filmkritiker äußerten sich negativ über komerzielle Filme und kreierten so den Begriff „Bollywood“. 20 Jahre später, in den 90er Jahren, begannen junge Filmemacher bewusst den Begriff Bollywood zu verwenden. Er entwickelte sich zu einem Qualitätssiegel.


 

Im modernen Bollywood-Tanz vereinen sich Elemente aus den unterschiedlichen klassischen indischen Tänzen wie Kathak oder Bharata Natyam und indischen Folkloretänzen wie Bhangra, mit orientalischen und westlichen Einflüssen.


 


Bollywood Dance in London


In London leben mehr als 7,5 Millionen Menschen, davon etwa 350.000 Inder, die hauptsächlich in Ealing und Brent wohnen. Vor allem in den Stadtteilen Southhall und Wembley fühlt man sich beinahe wie in Indien. Als EuropäerIn ist man hier eine Ausnahme und auch die Mehrzahl der Geschäfte sind indisch.


Bollywood-Dance erfährt in London eine ganz eigene Entwicklung und erfreut sich einer seit Jahren gleichbleibenden Beliebtheit. Neben Bollywood-Parties gibt es unzählige Restaurants sowie Läden mit aufwändigen Braut- oder Folklorekleidern sowie Bildern oder Statuen von Göttern. Im Kino kann man täglich Bollywood-Filme sehen. Zwischen 2010 und 2012 war ich sehr häufig in London. Einen Monat lang habe ich in Greenford gewohnt und bin in die indo-anglikanische Kultur eingetaucht...


 

Shazadi: Was ist im Moment angesagt in der Bollywood-Tanzszene?


Nileeka von Bollywood Dance London: Contemporary. Wir müssen mit der Zeit und den Interessen der Kursteilnehmer gehen. Kurse, die mehr in Richtung Fitness gehen sind für die Teilnehmer interessanter


 


Bollywood-Dance in Deutschland



In Deutschland ist die ganz große Bollywood-Welle seit einiger Zeit vorbei. Nichts desto trotz gibt es kaum noch eine orientalische Tanzshow ohne Bollywood-Dance.


 

Shazadi: Ferda, wie sind die Bollywood-Dance-Trends in Deutschland im Vergleich zu 2003 bis 2005?


Ferda Bas vom „Bollywood Dance Ensemble“: Der Trend wird immer moderner. Dies wirkt sich auf die Bollywoodfilme wie auch auf die Bollywoodtänze aus. In den Bollywoodfilmen werden häufiger aufgeschlossene Themen gezeigt. Dementsprechend sind die Tanzstile modern von „Dicso" bis „Hiphop". Die Inder greifen sogar auf amerikanische Choreographen zurück. Der Trend ist also „Bollywood goes Hollywood "


Auf der Bühne kommt indischer Hiphop auch beim deutschen Publikum gut an und scheint interessanter als klassisch indischer Tanz.


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Laylu ar-raqs
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